Innovative Navigationshilfen: Die ZKR-Umfrage und ihre Bedeutung für die Binnenschifffahrt

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt
Inhalt

Teil 1: Die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR)

Einleitung

Hallo zusammen! Heute tauchen wir in die Welt der Binnenschifffahrt ein und werfen einen Blick auf eine spannende Entwicklung: die ZKR hat eine Umfrage zu AIS-basierten Navigationshilfen gestartet. Lasst uns herausfinden, was das bedeutet und warum es für die Schifffahrt von Bedeutung ist.

Über die ZKR

Kurz zur ZKR: Sie ist eine internationale Organisation, die sich mit der Regelung der Rheinschifffahrt befasst. Ihre Aufgaben reichen von technischen über juristische bis hin zu ökologischen Aspekten, wobei der Fokus auf Sicherheit, Effizienz und Umweltschutz liegt.

Die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR), gegründet nach dem Wiener Kongress 1815, ist eine der ältesten internationalen Organisationen. Ihre Geschichte beginnt mit der ersten Versammlung 1816 in Mainz, wo sie die Verwaltungsstruktur des Vertrags über das Rheinschifffahrts-Octroi von 1804 übernahm. Die ZKR spielte eine zentrale Rolle bei der Erarbeitung der Mainzer Akte von 1831, die die Grundlagen für die internationale Regelung der Rheinschifffahrt legte. Spätere bedeutsame Meilensteine umfassen die Verabschiedung der Mannheimer Akte 1868, welche nach dem Ersten Weltkrieg durch den Versailler Vertrag neu geregelt wurde, wobei Frankreich eine führende Rolle übernahm und die Kommission ihren Sitz nach Straßburg verlegte. Die ZKR hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, um auf die sich ändernden Bedingungen und Herausforderungen der Binnenschifffahrt zu reagieren, was sie zu einer Schlüsselorganisation in diesem Sektor macht.

Diese historische Perspektive betont die langjährige Bedeutung der ZKR für die Förderung und Regulierung der Binnenschifffahrt und unterstreicht ihre kontinuierliche Anpassungsfähigkeit an neue Herausforderungen und technologische Fortschritte.

Die Umfrage und ihre Bedeutung

Die ZKR-Umfrage zielt darauf ab, den Nutzen von Automatic Identification System (AIS) in der Binnenschifffahrt zu verstehen. AIS, laut Internationaler Seeschifffahrts-Organisation (IMO), dient der Kollisionsverhütung, der Informationsgewinnung über Schiffe und Ladung für Küstenstaaten, der Überwachung illegalen Fischfangs und als Hilfsmittel für Verkehrszentralen (Vessel Traffic Service, VTS). Die Erhebung zielt darauf ab, Feedback zur Effektivität und zum Nutzen dieser Funktionen in der Binnenschifffahrt zu sammeln.

Navigationshilfen (AtoN) und AIS

Navigationshilfen, wie Tonnen und Baken, sind unverzichtbar für die Schiffsführung. Durch die Ausstattung mit AIS-Geräten, den sogenannten AIS AtoN, können diese Objekte präzisere Informationen über ihre Position senden, was wiederum die Navigationssicherheit erhöht. Es gibt physische und virtuelle AIS AtoN, wobei letztere eine flexible Möglichkeit bieten, Navigationshilfen in Echtzeit auf Kartenanzeigesystemen darzustellen. 

AIS verbessert die Entscheidungsfindung an Bord, indem es nicht nur Positionsdaten, sondern auch wichtige Schiffsdaten wie Namen und MMSI-Nummer übermittelt. Diese Informationen sind besonders nützlich für Absprachen zwischen Schiffsführern. AIS ist unabhängig von optischer Sicht und Radarwellen-Ausbreitung effektiv, was die Erkennung von Schiffen hinter Hindernissen ermöglicht. AIS wird als kooperatives System bezeichnet und erfordert ein aktives, funktionstüchtiges Gerät.

Ausrüstungspflicht

Die internationale Ausrüstungspflicht für AIS wird durch das SOLAS-Übereinkommen geregelt. Seit 2004 sind Berufsschiffe über 300 BRZ in internationaler Fahrt und seit 2008 solche über 500 BRZ in nationaler Fahrt verpflichtet, AIS zu betreiben. Für Binnenschiffe gelten spezifische Regelungen, wie z.B. die Verpflichtung zum Betrieb von Inland-AIS-Transceivern auf bestimmten Teilen der Donau. Seit 2016 ist die Ausrüstung und Nutzung von Inland AIS auf bestimmten Binnenschifffahrtsstraßen verpflichtend.

Vorteile von AIS AtoN

Die Hauptvorteile von AIS AtoN sind die verbesserte Sicherheit und Effizienz in der Schifffahrt. AIS-Daten werden zunehmend kommerziell genutzt, mit Anbietern wie MarineTraffic und Vesseltracker, die diese Daten allgemein zugänglich machen. Solche Dienste haben vielfältige Anwendungen, einschließlich der Nutzung durch Organisationen wie Greenpeace zur Überwachung illegaler Fischerei. Die korrekte Darstellung und Nutzung von AIS-Daten an Bord erfordert angemessene Anzeige- und Bedienelemente wie Minimum Keyboard and Display (MKD).

Teil 2: Die Umfrage zu Navigationsgeräten

Ziel der Umfrage

Das Hauptziel der Umfrage ist es, die relevantesten Bedürfnisse und Erwartungen der Schiffsführer, Schiffsbetreiber und Behörden zu ermitteln. Dies wird dazu beitragen, die Entwicklung von Navigationsgeräten und -technologien besser auf die Bedürfnisse der Binnenschifffahrt abzustimmen.

Teilnahme an der Umfrage

Die Umfrage ist bis zum 31. Januar 2024 online in mehreren Sprachen verfügbar und umfasst weniger als zehn Fragen. Die ZKR ermutigt zur Teilnahme, um wertvolle Beiträge zu leisten.

Hier geht’s zur Umfrage

Fazit

Die ZKR-Umfrage ist ein entscheidender Schritt, um die Binnenschifffahrt sicherer und effizienter zu gestalten. Durch die Sammlung von Feedback kann die Entwicklung von AIS-basierten Navigationshilfen gezielt vorangetrieben werden. Lasst uns also die Zukunft der Binnenschifffahrt gemeinsam gestalten!