Bootsführerschein-Bußgelder und Strafen: Alkohol, Fahren ohne Führerschein und weitere Vergehen

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Bußgelder im Wassersport

Was passiert eigentlich, wenn man seinen Bootsführerschein bei der Kontrolle nicht vorzeigen kann, weil man ihn nicht dabei hat oder gar keinen besitzt? Wie sieht es mit Funkschein und Pyroschein aus? Welche Bußgelder drohen bei Alkoholeinfluss oder Höchstgeschwindigkeitsüberschreitung auf dem Boot? 

 

Die Antworten auf alle diese Fragen findest du im Bußgeldkatalog zum Wassersport 2025 – oder in diesem Artikel. 

Was passiert, wenn man ein Sportboot ohne Bootsführerschein führt?

Auf deutschen Binnengewässern und auf Küstengewässern in der 3-Seemeilen-Zone (5,6 km vor der Küste) gilt grundsätzlich eine Bootsführerscheinpflicht. 

Die Ausnahme sind Sportboote mit weniger als 15 PS Motorleistung (Elektromotoren: 10,2 PS) und Segelboote mit weniger als 15 PS und einer Segelfläche bis maximal 12 m². Diese dürfen auf den meisten deutschen Gewässern ab einem Mindestalter von 16 Jahren ohne Bootsführerschein gefahren werden. Ausschließlich auf Teilen der Spree-Oder-Wasserstraße und dem Bodensee ist ein Bootsführerschein schon bei geringeren Motorleistungen und Segelflächen Pflicht. 

Für alle anderen Boote musst du als Hobby-Bootssportler mindestens im Besitz des Sportbootführerschein Binnen oder des Sportbootführerschein See sein. Führst du das Boot gewerblich, benötigst du darüber hinaus eventuell noch weitere Bootsführerscheine wie den Sportküstenschifferschein (SKS), den Sportseeschifferschein (SSS) oder den den Sporthochseeschiffern (SHS), je nach Entfernung von der Küste.

Bußgeld für Boot fahren ohne Führerschein

Führst du ohne gültige Fahrerlaubnis ein führerscheinpflichtiges Boot und wirst erwischt, erwarten dich hohe Bußgelder. Oft sind die höher als die Kosten für einen Sportbootführerschein, für den du zwischen 450€ und 650€ zahlst. 

  • Befahren einer Binnenschifffahrtsstraße ohne Fahrerlaubnis: Bußgeld von 150€ bis 5.000€
  • Befahren einer Seeschifffahrtsstraße ohne Fahrerlaubnis: Bußgeld von 150€ bis 500€

Bußgeld für nicht mitgeführten Bootsführerschein

Den Bootsführerschein musst du aber natürlich nicht nur besitzen, sondern auch auf dem Boot mitführen, damit du ihn bei der Kontrolle vorzeigen kannst. Hast du den Führerschein gerade erst erworben und wartest noch auf deine Führerscheinkarte, kannst du dir einen vorläufigen Sportbootführerschein ausstellen lassen, um direkt losfahren zu können. 

Besitzt du einen Führerschein, kannst ihn aber nicht vorzeigen, erwartet dich entweder ein Verwarngeld von 35€ oder ein Bußgeld von 75€. 

Was passiert, wenn man unter Alkoholeinfluss Boot fährt?

Um einen Bootsführerschein überhaupt machen zu dürfen, musst du mit einem ärztlichen Attest nachweisen, dass du körperlich und geistig dafür geeignet bist. Selbstverständlich gilt dann auch nach Erwerb des Bootsführerscheins, dass du nicht mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung Boote führen darfst. 

Alkohol und Drogen sind eine klare körperliche und geistige Beeinträchtigung, weshalb auf dem Boot eine 0,5-Promille-Grenze gilt. Nur auf dem Bodensee gelten 0,8 Promille. In der Passagierschifffahrt und im Gefahrguttransport liegt die Grenze bei 0,0 Promille. 

Bei Überschreiten der 0,5-Promille-Grenze erwartet dich ein Bußgeld von 350€ bis 2.500€. Überschreitest du die Grenze einmalig nur knapp, liegt die Strafe wahrscheinlich am unteren Ende der Bußgeld-Spanne. Je höher oder häufiger der Verstoß, desto höher wird das Bußgeld. Diese Regelung gilt auch, wenn du mit anderen körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen ein Boot fährst.

Ab 1,1 Promille wird die Überschreitung als Straftat nach § 316 Straf­ge­setz­buch (StGB) angesehen und mit höheren Geldbußen oder einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahre geahndet. Außerdem wird eine MPU angeordnet.

Was passiert, wenn man ohne Pyroschein pyrotechnische an Bord mitführt?

Der Fachkundenachweis für Seenotsignalmittel (FKN) ist Pflicht, um an Bord Seenotsignalmittel der Kategorie T2 mitführen zu dürfen. Werden sie mitgeführt, ohne dass jemand an Bord diesen Pyroschein besitzt, drohen nach § 41 Spreng­stoff­ge­set­zes (SprengG) Bußgelder bis zu 50.000€. 

In der Realität wird das Bußgeld wahrscheinlich deutlich darunter liegen. Im selben Strafbestand sind auch schlimmere Vergehen aufgeführt, wie der Verkauf von explosionsgefährlichen Stoffen ohne gültigen Fach- oder Sachkundennachweis, weshalb die Bußgeldgrenze so hoch ausfällt. 

Was passiert, wenn man ein Boot mit Funkanlage fährt, ohne einen Funkschein zu besitzen?

Ist ein Boot mit einer Funkanlage ausgestattet, musst du auch einen entsprechenden Funkschein besitzen. Für Sportbootfahrer sind das: 

  • Das UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk (UBI ) auf Binnengewässern
  • Das Short Range Certificate (SRC) auf See bis 35 Seemeilen vor der Küste
  • Das Long Range Certificate (LRC) auf hoher See, weiter als 35 Seemeilen vor der Küste

Wirst du in Deutschland ohne Funkschein erwischt, obwohl eine Funkanlage an Bord ist, erwartet dich bei erstmaligem Verstoß ein Bußgeld von etwa 150€. Wirst du öfter erwischt, steigt auch das Bußgeld. 

Welche weiteren Bußgelder gibt es im Wassersport in Deutschland?

Selbst wenn du alle vorgeschriebenen Bootsführerscheine, Funkscheine und Pyroscheine besitzt und niemals unter Alkoholeinfluss Boot fährst, kannst du noch Bußgelder verhängt bekommen. Dabei geht es dann um Verstöße gegen bestimmte Verkehrsregeln und die Bußgeldhöhe fällt in der Regel geringer aus. 

  • Führen eines Sportbootes ohne gültiges Kennzeichen: 55€ bis 200€
  • Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit: 35€ bis 900, je nach Geschwindigkeit
  • Überschreiten der zugelassenen Zahl von Fahrgästen: 100€ bis 2.500€
  • Verstoß gegen Verhaltensregeln im Schiffsverkehr: 200€
  • Missachtung der Anordnung durch Schifffahrtszeichen auf Binnengewässern: 150€ bis 200€

Weitere Regelungen kannst Du im Bußgeldkatalog 2025 nachlesen. 

Lokale Regeln und Bußgelder im Ausland

Wir haben uns bei der Höhe der Bußgelder am deutschen Bußgeldkatalog orientiert. Machst du allerdings Wassersport-Urlaub im Ausland, zum Beispiel in Kroatien, Spanien oder auch in Norwegen, gelten allerdings die Bußgeldkataloge des jeweiligen Landes. 

 

Auch die Regelungen zur Bootsführerschein- und Versicherungspflicht weichen teilweise ab. Grundsätzlich sind die deutschen Sportbootführerscheine sowie das UBI, das SRC und LRC und auch der FKN international gültig. 

Es kann aber sein, dass du für ein Boot, das in Deutschland führerscheinfrei ist, im Ausland bereits einen Sportbootführerschein benötigst. So sind in Kroatien alle Boote unabhängig von der Motorleistung führerscheinpflichtig, in Dänemark gilt die Führerscheinpflicht dagegen erst ab 25 PS und 4 Meter Länge. 

Um sicherzugehen, dass du alle Regelungen befolgst, solltest du dich deshalb immer mit den lokalen Regeln vor Ort bekannt machen. Auch auf dem Bodensee gelten eigene Regeln, die von den üblichen Regeln auf deutschen Gewässern abweichen. 

Das Wichtigste in Kürze

Zum Schluss nochmal kompakt alle genannten Bußgelder und Strafen zusammengefasst: 

  • Boot fahren ohne Führerschein
    • bis 15 PS (Elektromotoren: 10,2 PS) und 12 m² Segelfläche fast überall erlaubt
    • Verstoß auf Binnengewässern: 150€ bis 5.000€
    • Verstoß auf See: 150€ bis 500€
  • Bootsführerschein nicht mitgeführt
    • Verwarngeld von 35€ oder Bußgeld von 75€
  • Überschreitung der 0,5-Promille-Grenze oder Boot fahren mit sonstiger körperlicher/geistiger Beeinträchtigung
    • Bußgeld von 350€ bis 2.500€
  • Überschreitung der 1,1-Promille-Grenze
  • Pyrotechnische Seenotsignalmittel ohne FKN mitgeführt
  • Funkanlage an Bord ohne Funkschein
    • bei erstmaligem Verstoß Bußgeld von 150€, dann höher
  • Lokal können Sonderregelungen gelten und auch im Ausland sind andere Vorschriften und Bußgeldkataloge gültig.

 

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